Montag, 4. Juni 2012

Wieder dahoam...

Gott sei Dank konnte unser Fahrzeug rechtzeitig repariert werden und so machten wir uns am 30.5. auf den Weg nach München.
Michaela vor der Klinik

30.5.2012
Es mutet wie eine Reise in die Vergangenheit an. Jetzt stehe ich wieder in der Pienzenauerstr. und hatte fast schon vergessen wie schön es hier war bzw. ist. Als 19jährige hatte ich hier meine erste eigene Wohnung und wenn ich mich so umschaue wird mir klar warum ich München immer noch so liebe.

Pienzenauerstr. München-Bogenhausen



Wir wohnen auf dem Land, inmitten der Natur, aber mit Bogenhausen können wir nicht mithalten. München ist zweifellos die grünste Stadt die ich kenne. Bogenhausen scheint ihre grüne Lunge zu sein. Der Englische Garten, der direkt an die Isar angrenzt ist größer als der New Yorker Central Park.
Ich wohnte direkt am Isarufer. Natur pur, aber trotzdem in einer Millionenstadt. Eingesäumt vom Englischen Garten, dem Tucherpark, dem Herzogpark und, und, und... Eben einmalig schön. Vogelgezwitscher und Eichkatzerl statt Lärm und Abgasen. Für mich als Baumfreundin schon fast das Paradies da man, wohin der Blick auch schweift, alte Bäume sieht
Dianabrunnen am Herzogpark

 Ich schlendere am Isarufer entlang, gehe die alten Wege bis zum Spielplatz, die wir abends immer zusammen gegangen sind. Das Klettergerüst, auf dem ich mit 19 herumgeturnt bin steht noch, die Schaukeln wurden erneuert, stehen aber noch am selben Platz.
Sogar das Herz, das mein erster Mann für mich in den Baum geritzt hatte ist noch erkennbar.
Erinnerungen kommen hoch die ganz tief unten und fast schon vergessen waren. Plötzlich ist alles wieder da, ich sehe uns vor mir, zwei Kinder 19 und 21,  die viel Blödsinn im Kopf hatten und die Welt erobern wollten. Lang, lang ist´s her...

Mit der Pension hatte ich Glück, sie liegt idyllisch in der Nähe des Olympiadorfes, das Zimmer ist günstig, klein und fein und mein Blick aus dem Fenster fällt, wie könnte es hier anders sein, auf einen Garten und Bäume statt auf graue Häuserfassaden.
Blick aus dem Fenster
31.5.2012
Um 7.30 Uhr soll Micha operiert werden, der letzte und größte Abschnitt ihres Weges vom Mann zur Frau.
Ich versuche ruhig zu bleiben, bald ist es soweit, 8 Stunden soll es dauern. Gedanken purzeln durch meinen Kopf und selbst das Vogelgezwitscher und der schöne Ausblick können mich nicht ablenken. Hoffentlich geht alles gut. Was wäre wenn? Ich mag gar nicht daran denken. Irgendwie muss ich mich ablenken, das wird mir hier im Zimmer nicht gelingen. Also raus und München erobern...
Wieder zieht es mich in die Pienzenauerstr, die mir so vertraut ist. Ich mache Fotos, lasse meine Gedanken schweifen und gehe die Strassen entlang. Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat sich nichts verändert.
Früher was das ein mexikanisches Lokal in dem sich die Künstler trafen
am Isarufer
ein Zamperl, in München immer präsent

So gelingt es mir die Stunden des endlosen Wartens zu überstehen. Um 15 Uhr fahre ich zur Klinik, Micha hat die OP gut überstanden und mir fällt ein Stein vom Herzen.
Den Abend in meinem Pensionszimmer nutze ich zum malen, ich habe ein süssen Foto von Anori und ihrer Mutter gefunden das mich sehr bewegt hat.
Diese Mutterliebe wollte ich unbedingt zu Papier bringen.
Mutterliebe
Das ist doch allerliebst, oder? Knut´s Halbschwester Anori hat das Glück bei ihrer Mutter aufwachsen zu dürfen. Ich werde bestimmt noch einige Bilder von den Beiden malen.

2 Kommentare:

Nanni P. hat gesagt…

Liebe Ilse,
deine Dokumentation, die Bilder und deine Erzaehlungen von der Vergangenheit haben mich in ihren Bann gezogen ;)
Sehr schoen liebes und das es Micha gut geht freut mich riesig ;)
Schick euch beiden mal ganz liebe Knuddelbussis
Nanni

Ilse hat gesagt…

Meine liebe Nanni, ich danke Dir von Herzen für deine immer so schönen Kommentarte, sie bauen mich immer wieder auf. Schön dass es dich gibt. Knuddels Ilse