Donnerstag, 3. Mai 2012

Gedanken

Es ist schon erstaunlich, wie viel Arbeit sich die Mütter und Großmütter in früheren Zeiten gemacht haben um ihren Kindern eine Freude zu bereiten. Wenn ich bedenke, wie lange ich schon an der russischen Stoffpuppe arbeite, und ich bin wirklich flott im nähen, wie detailverliebt und genau alles gearbeitet wurde und so aus den einfachen Materialien etwas ganz Besonderes entstand ist das schon beeindruckend.
Heute kauft man im Internet oder im Kaufhaus, oft landet das Geschenk kurz danach in der Ecke, da ja sowiso alles im Überfluss vorhanden ist. Es gibt nur noch wenige die bereit sind Zeit und Arbeit in ein Geschenk zu investieren. Zudem hat Handarbeit ihren Preis, oft ist es billiger etwas fertig zu kaufen als es selbst zu machen.

Zu ihrem vierten Geburtstag wünschte sich meine Tochter Nadja eine Puppe die genau so aussah wie sie und so habe ich ihr damals vor 22 Jahren eine Stoffpuppe gefertigt und allein das benötigte Material kostete mich schon über 100 DM. Ich steckte all die Mutterliebe die ich hatte in die Arbeit und meine Tochter wusste das auch zu schätzen, wenigstens eine Weile. Am Ende spielte sie doch wieder mit ihrem heißgeliebten Plüschhasen...

Nadja- meine erste Stoffpuppe


In meiner Generation war das schon anders. Spielsachen gab es nicht im Überfluss, ausser der Reihe war sowiso nichts drin und so musste man sich seine Wünsche für den Geburtstag und für Weihnachten gut einteilen. Was man bekam begleitete einen über Jahre hinweg und wurde innig geliebt. Oft blieben Teddys aus dieser Zeit nicht mehr als die nackte Haut und man kann sich gut vorstellen wie viele Kuscheleinheiten ein solcher Schatz erfahren hat.

Der kleine Zotty war mein Bärchen das mich seit meiner Kindheit begleitet


Mir waren die Teddys immer lieber als die Puppen. Diese Liebe zu den bärigen Gesellen begleitet mich auch heute noch und so ist es nicht verwunderlich, dass ich mich bis heute gerne mit ihnen beschäftige. Man wird eben nie so ganz erwachsen...

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